Ich möchte jetzt unbedingt einen Sternenhimmel malen. Oft kommt es mir so vor, als sei die Nacht noch farbenprächtiger als der Tag, mit den kräftigsten Lila-, Blau- und Grüntönen. Bei genauem Hinsehen fällt auf, dass manche Sterne einen zitronengelben Farbton haben, während andere rosa, grün oder vergissmeinnichtblau leuchten. Und ohne es zu übertreiben: Weiße Flecken auf einem blauschwarzen Hintergrund reichen nicht aus, um einen Sternenhimmel zu malen.

Auf der Terrasse stehen kleine Figuren von trinkenden Menschen. Eine riesige gelbe Laterne beleuchtet die Terrasse, die Fassade, den Bürgersteig und wirft sogar Licht auf das Kopfsteinpflaster der Straße, das einen violett-rosa Farbton annimmt. Die Giebel der Häuser in einer Straße, die unter dem blauen, sternenübersäten Himmel verschwindet, sind dunkelblau oder violett, mit einem grünen Baum.
Hier ist ein Gemälde der Nacht ohne Schwarz. Nichts als wunderschöne Blau-, Lila- und Grüntöne, und in diesem Rahmen ist das beleuchtete Quadrat in einem blassen Gelb und Limettengrün gehalten. Es hat mir große Freude bereitet, die Sterne am Nachthimmel zu malen. (Caféterrasse bei Nacht - September 1888)


– Auszug aus dem Brief, den Van Gogh an seine Schwester Willemien van Gogh schrieb. Arles, Sonntag, 9. und ungefähr Freitag, 14. September 1888.